Deportivo Cuenca – LDU Quito 3-1

Unmittelbar vor meiner Abreise hatte ich doch noch die Gelegenheit, „mein“ Heimteam Cuenca für einen Match zu besuchen. Gast war das grosse Liga (LDU, Liga Deportiva Universitaria) Quito, eines der ~3 Topteams des Landes, das auch schon die Copa Sudamericana gewonnen hat. Dementsprechend erwartete ich eine Klatsche für das mittelmässig platzierte Cuenca. (Zur Info: Die grosse Fussball-Show in Ecuador spielt sich in den Grossstädten Quito (Liga, Deportivo, Nacional) und Guayaquil (Barcelona, Emelec) ab; Cuenca ist immerhin noch ein einigermassen erfolgreicher Club (soweit ich weiss, der einzige Club, der je die Meisterschaft gewonnen hat und nicht aus Quito oder Guayaquil ist), aber seine Beliebtheit jenseits der Stadtgrenzen hält sich doch eher in Grenzen.)

Doch wider Erwarten dominierte Cuenca das Spiel in der ersten Halbzeit und konnte mit einem Tor vorlegen. Von Liga waren wenig koordinierte Aktionen zu sehen. Nach der Pause setzte Cuenca direkt mit einem zweiten Treffer nach, was bis zu diesem Zeitpunkt dem Spielverlauf entsprach, verlor dann allerdings die Oberhand und wusste nur noch durch eine einigermassen kompakte Defensive den Vorsprung zu wahren, kam jedoch immer wieder durch Standardsituationen in kritische Situationen, die der Torwart (fragt mich nicht nach Namen) erfolgreich klären konnte. Entgegen dem Spielverlauf gelang Cuenca sogar noch ein dritter Treffer. Liga blieb aber weiterhin am Drücker und konnte noch einen Treffer landen, die beiden Tore Vorsprung im Rücken sorgten allerdings für einen gewissen Komfort auf Cuencaner Seite, sodass sie das Spiel bequem nach Hause schaukeln konnten.

Zum Auftritt der Supporter war ich positiv überrascht von der starken Auswärtspräsenz der Quiteños; ich würde sagen, sie waren optisch etwa gleichauf. Da Liga allerdings zu den Topvereinen gehört, ist auch die Frage, wieviele davon aus Quito kamen und wieviele einfach lokale LDU-Modefans sind 🙂 Stimmungsmässig war allerdings Cuenca klar vorne, was angesichts des Resultats auch nicht unbedingt überrascht. Ein Fangesang zieht sich hier üblicherweise über mehr als eine Viertelstunde; das ist aber auch nicht überraschend, da mehr oder weniger eine ganze Musikgesellschaft mit Trommeln, Rasseln und Trompeten den Takt finden muss und rasche Wechsel darum ziemlich unpraktisch wären 🙂

Witzig nebenbei, dass der Liga-Mannschaftsbus nach dem Spiel noch lange von Fans belagert wurde – um ihren Helden zuzujubeln. In der Schweiz würden sie Steine werfen… Überhaupt herrschte am Spiel eine sehr positive Grundstimmung und es war kaum Aggression unter den Zuschauern zu spüren.

Somit ein gelungener Einstand für meine Groundhopping-while-travelling-Tour 🙂

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